Heutzutage empfehlen sowohl Hundetrainer als auch Tierärzte die Verwendung eines Geschirrs für Hunde, da dieses den Druck gleichmäßiger verteilt als ein Halsband. Somit wird das Verletzungsrisiko verringert.
Das erste Mal ein Geschirr anziehen
Es ist ziemlich unnatürlich für einen Hund, ein Geschirr (oder ein Halsband!) zu tragen, und deshalb muss er sich erst daran gewöhnen. Daher ist es wichtig, dass du so früh wie möglich mit dem Geschirr übst, damit dein Hund merkt, dass ein Geschirr lediglich ein Teil des Alltags ist.
Viele Hunde haben vielleicht das Gefühl, dass das Anlegen eines Geschirrs einem Angriff gleichkommt, da Hunde es nicht mögen, etwas über den Kopf gezogen zu bekommen. Deshalb muss man mit vielen Leckereien und guter Laune trainieren, sagt Hundetrainerin und Verhaltenstherapeutin Merethe Børgarth.
Setze dich vor deinen Hund, damit du dich auf gleicher Höhe befindest und nicht bedrohlich wirkst.
Locke seinen Kopf mit einem Leckerbissen durch das Geschirr, sodass dein Hund selbst die Initiative ergreifen und seinen Kopf durchstecken muss.
Das Geschirr richtig abnehmen
Wenn du bereit bist, das Geschirr zu entfernen, gehe vorsichtig vor, damit dein Hund nicht das Gefühl hat, dass er angegriffen wird.
Öffne einfach das Geschirr und lasse deinen Hund seinen Kopf nach hinten ziehen, während du selbst das Geschirr festhältst. Auf diese Weise rutscht das Geschirr einfach ab.
Übung macht den Meister
Wenn dein Hund ein Welpe ist (oder wenn du ihn zum ersten Mal nach Hause bringst), übe dies häufig und lasse den Hund zu Hause mit dem Geschirr herumlaufen, bevor ihr damit rausgeht.
Übe das An- und Ausziehen des Geschirrs einige Male und vergiss nicht, viel zu loben und zu belohnen.
Je öfter der Hund Erfolg hat, desto besser wird es mit dem Geschirr. Und die große Belohnung ist natürlich, die Außenwelt zu erleben, sobald das Geschirr angelegt ist.
Mit einem Geschirr an der Leine laufen
Geschirre sind keine Ausrede dafür, deinem Hund keine Leinenmanieren beizubringen. Viele schienen diesen Teil des Trainings zu „vergessen“, da es einfacher sein kann, den Hund mit einem Geschirr zu kontrollieren. Aber es ist weder angenehm für dich noch für deinen Hund, mitgezogen zu werden. Dein Hund kann Rückenverletzungen bekommen – und dir macht es wahrscheinlich auch keinen Spaß, wenn dir dein Arm halb abgerissen wird.
Vermeide Folgendes, wenn dein Hund an der Leine zieht
- Trainiere deinen Hund nicht mit einer Flexileine. Es ist für den Hund unmöglich zu wissen, wie lang die Leine ist, und er lernt schnell, dass die Leine länger wird, wenn er zieht.
- Vermeide es, die Leine ständig auf Zug zu haben. Wenn dein Hund gut läuft oder sitzt und wartet, ist es wichtig, dass die Leine locker hängt, damit er weiß, dass dies die Belohnung für „gutes Laufen“ ist.
- Gehe nicht in die Richtung, in die dein Hund zieht. Wenn da ein Vogel, eine Katze oder ein Geruch ist, den der Hund untersuchen möchte, ändere den Plan und gehe in die entgegengesetzte Richtung.
Guter Tipp für das erfolgreiche Laufen an der Leine
- Beginne immer damit, die Aufmerksamkeit deines Hundes zu erregen. Nimm dir vor Beginn des Spaziergangs 1-2 Minuten Zeit, um einige Kontaktübungen oder ähnliches durchzuführen, damit sich dein Hund auf dich konzentriert.
- Hab viele Leckerlis dabei und trainiere nur, wenn du selbst Zeit und Muße hast.
- Wenn der Hund zieht, halte an und bleibe stehen. Warte, bis der Hund Kontakt sucht (er schaut dich an oder wendet sich dir zu), damit die Leine wieder locker hängt, und setze den Spaziergang erst dann fort. Es kann sein, dass du eine Zeit lang nicht besonders weit kommst und ihr euch immer nur einige Meter bewegt. Denk daran: Du läufst mit ihm. Nicht er mit dir!
- Kehre um, oder ändere den Kurs, wenn dein Hund zu sehr an Gerüchen oder anderen Dingen interessiert ist und den Draht zu dir verliert.
- Vergiss nicht, deinen Hund zu loben, wenn er gut mitläuft, und denk daran, dass die Leine immer locker sein sollte.